Das alljährliche Fest des NABU RV Westhavellands lockte auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Besucherinnen und Besucher auf die Streuobstwiese in der Bergstraße in Milow. Über 200 Gäste kamen am Nachmittag vorbei und konnten sich über die Arbeit des NABU RV Westhavellands in der Region informieren. Hans-Joachim König informierte an einem Stand zum Thema Saatgut und Sortenvielfalt, wo auch aus einer vielfältigen Auswahl Saatgut erworben werden konnte. Pomologin Urte Delft bestimmte die Sorten mitgebrachter Äpfel und gab Tipps zu Pflanzungen und dem Anbau von Streuobst im heimischen Garten. Sophia und Bosse Johannisson vom Albertinenhof Havelland boten verschiedenes Gemüse aus eigenem Anbau an und berichteten von ihrer Zusammenarbeit mit dem NABU RV Westhavelland auf ihrem Hof in Rathenow/ Albertsheim.
Bei Kaffee, Kuchen und Regionalem vom Grill genossen die Gäste wohl einen der letzten warmen Spätsommertage im September.
Die Vorbereitung dauert bereits Wochen und auch die Suche nach Freiwilligen wurde bereits vor Wochen gestartet. Der Verein Äpfel&Konsorten aus Storkow (Mark) ist Kompetenzstelle Brandenburger Streuobstwiesen und Pflegt und erholt Streuobstwiese in Brandenburg. Der Verein knüpft Netzwerke vor Ort und organisiert die Pflege von vorhandenen Wiesen, die Nachpflanzung/Neupflanzung von Bäumen, eine Nutzung des vorhandenen Obstes. Weiteres Arbeitsfeld ist der Insektenschutz auf den Flächen und eine Umwelt- und Ernährungsbildung im Berliner Umfeld im Land Brandenburg.
Ein ganzheitlicher Ansatz, der durch den Vereinsvorsitzenden Jacob Schuckall und Oliver Exner konsequent umgesetzt wird.
Und so durfte ich Teil einer hervorragend geplanten Pflanzaktion werden. So wurden mit einem Bagger die Pflanzlöcher vorbereitet. Am zweiten Tag waren dann 22 Ehrenamtliche vor Ort. Großteils aus Berlin, aber auch aus Lenzen an der Elbe und aus dem Berliner Umland. Gemeinsam wurden die Pflanzlöcher geebnet, Haltepfähle eingesetzt, Kompost an jeden Baum gebracht. Wichtig war auch die Anfertigung von Wurzelschutzgittern für jeden Baum. Auch in dieser Gegend des Naturparks Westhavelland, sind die Wühlmäuse aktiv. Die Verpflegung der Helferschar war organisiert. Nicht nur mit leckerem Eintopf, auch mit Säften der Firma OSTMOST Berlin, die nicht nur für die Versorgung sorgten, sondern auch Aktiv die Pflanzung unterstützten.
Mit dem Anbringen der Schutzgitter gegen einen Verbiss von Schafen und Ziegen, die Fläche wird in Zukunft durch die Herde der Familie Koch aus Neuwerder beweidet, konnte mit einer ausgiebigen Wassergabe am Freitag Nachmittag die Pflanzung fast abgeschlossen werden. Gemeinsam mit dem Eigentümer Erik Heinrich warten wir jetzt noch auf 6 Bäume aus der Baumschule. Wir hoffen in den nächsten Wochen noch Walnuss und Esskastanien pflanzen zu können.
Für die freiwilligen Helfer und ihren Familien ist der Einsatz damit noch nicht zu Ende. In den nächsten Jahren können Sie "ihre" Obstbäume in Neuwerder besuchen, die Landschaft des Naturparks genießen und auch in Zukunft etwas Obst ernten.
Ein tolles Konzept, hier Gleichgesinnte zusammen zu bringen, gemeinsam diese Arbeiten zu erlernen und auszuüben und eine Bindung an diesen Lebensraum und die Landschaft herzustellen.
Herzlichen Dank vom NABU RV Westhavelland e.V. für diese Planung und Durchführung! Wir freuen uns bereits jetzt auf das nächste gemeinsame Projekt hier im Naturpark Westhavelland.
Bild unten links. Ortsvorsteher Heiko Blankenburg und René Riep vom NABU
1990-2020 - 30 Jahre Deutsche Einheit - Zukunftsbäume pflanzen. Mit dieser Idee konnte der NABU RV Westhavelland den Ortsbeirat von Semlin überzeugen. mehr
Die Pflanzung eines Baumes für jedes Kind, welches nach 1990 in Semlin geboren wurde oder dort lebt, fördert die Identifikation der BewohnerInnen mit dem Wohnort und der Region. Mit dem Pflanzen von Zukunftsbäumen wird außerdem der Erhalt alter Obstsorten gefördert.
Durch die Einrichtung eines Sortengartens im Amt Rathenow, Ortsteil Semlin, möchte die Gemeindeverwaltung Semlin einen Ersatz schaffen und in mehrfacher Hinsicht in die Zukunft investieren.
Zusätzlich ist es das Ziel, einen weichen Übergang von der Ortsrandlage zur offenen Landschaft zu errichten. Die Obstwiese bekommt durch die einzelnen BaumpatInnen eine Verbindung zu den SemlinerInnen und deren Familien.
Das Obst der Bäume kann gemeinsam geerntet und im dorfeigenen Backofen z.B. als Obstkuchen verarbeitet werden.
Gleichzeitig wird die Ortsrandlage mit einem „weichen“ Übergang von Bebauung zur offenen Landschaft versehen.
Der NABU RV Westhavelland bedankt sich bei der Gemeindeverwaltung Semlin. Diese hat sich mit dem Projektinhalt identifiziert . Durch den Ortsvorsteher Herrn Blankenburg wurden die notwendigen Abstimmungen in Semlin und in der Stadtverwaltung Rathenow geführt. Hier wurde auch die Maßnahme geprüft und genehmigt. Dem Landkreis Havelland gilt der besondere Dank für die finanzielle Unterstützung.
Auch für diese Pflanzung, wie nach der Obstwiese in Gülpe oder auch in Spaatz, zeigt sich die Baumschule Schepler aus Rathenow als fachlich qualifizierter und kompetenter Partner.
Am 28.September 2020 wurde die alljährliche Erntezeit auf der Streuobstwiese des NABU Westhavellands in Rathenow West eingeläutet. 16 Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse der J.H.A. Duncker Oberschule Rathenow und mehrere freiwillige Helferinnen und Helfer sammelten die reifen Äpfel für die jährliche Produktion des beliebten Apfelsafts aus dem Westhavelland.
Insgesamt konnten ca. 1300 Kg Äpfel in der Mosterei in Ketzür zu 865 l Apfelsaft gepresst werden. Verglichen mit der Ernte der vorangegangenen Jahre, war die Ausbeute dieses Jahr recht gering. Dies ist auf die große Trockenheit der vergangenen Monate zurückzuführen. Da die Birnenbäume auf der Streuobstwiese jedoch recht gut trugen, wurden zusätzlich zu Äpfeln auch noch Birnen gesammelt.
Etwa 650 l Apfelsaft und 150 l Birnensaft werden dieses Jahr zusätzlich noch zu einer besonderen Mischung gemixt, ganz nach dem Motto: „Apfel trifft Birne“. Dabei fanden auch besondere Birnensorten wie z.B. die „Champagner-Birne“, die „Gräfin von Paris“ oder auch die „Köstliche von Charneux“ ihren Weg in die Saftflasche. Zu den zum Teil historischen Apfelsorten der Streuobstwiese in Rathenow West zählen u.a. „Ontario“, „Gelber Bellefleur“ oder auch „Jakob Fischer“. Das Fallobst, welches nicht zu Saft gepresst wurde und auf der Wiese verblieben ist, ist ein gern gesehener Leckerbissen für die 3 Zebu-Rinder, welche ganzjährig die Streuobstwiesen des NABU Westhavellands in Milow und Rathenow West beweiden.
Der frisch gepresste Saft wird ab jetzt wieder im Naturparkzentrum in Milow und in den Filialen der Bäckerei Möhring zu kaufen sein.
Auch im nächsten Jahr freut sich der NABU wieder über viele helfende Hände bei der Ernte, denn ohne diese freiwillige Unterstützung könnte das Obst der Streuobstwiesen nicht zu dem köstlichen Saft verarbeitet und damit aktiv etwas für den Naturschutz geleistet werden. Vielen Dank an alle Helferinnen und Helfer!
Milow: Schon vor 100 Jahren gab der Gartenfachmann Paul Brückner gereimte Tipps zum Beschneiden von Obstbäumen. „Derweil die Wurzel sehr gelitten, wird wenig auch die Kron’ beschnitten. Doch ein Drittel von den Zweigen, darfst du schon immerhin wegschneiden. Jedoch den Leitzweig’ in der Mitte, den kürze nicht zu weit, ich bitte. Denn nach sechs Jahren solcher Zucht, hast schönen Baum du, schöne Frucht“.
Die selbstständige Diplom-Ingenieurin für Landschaftsnutzung und Naturschutz, Urte Delft aus Barenthin bei Kyritz, kennt die Tipps von Brückner.
Seit einigen Jahren teilt sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit interessierten Hobbygärtnern und gibt im Naturpark-Zentrum in Milow Seminare zum richtigen Schnitt von Obstgehölzen weiter.
Text: Uwe Hoffmann, Märkische Allgemeine Zeitung 09.Februar 2020
Spaatz: Christine Herda hat Kaffee, Kuchen und belegte Brötchen mitgebracht für die Helfer. Während sie die Tassen auspackt und den Holztisch eindeckt, schweift ihr Blick gelegentlich über die 3,8 Hektar große StreuobstwieseSpaatz. Der Blick verrät Zuversicht. „Wir kommen gut voran“, urteilt die Vorsitzende des Vereins „Gesund in die Zukunft“ zufrieden.
Noch mehr Bäume
Am Mittwoch gab es wieder so einen Entwicklungsschub. Die Baumschule Scheppler aus Rathenow pflanzte 45 Apfel-, Kirsch- und Pflaumenbäume.Es seien alles alte Obstsorten und die Bäume vier bis fünf Jahre alt, sagte Ulf Schepplerin einer Pause.
Mit Zukunftspotenzial
Der Nabu Regionalverband Westhavelland hat die Obstbäume dem Verein Gesund in die Zukunft spendiert und mit Hilfe des Landkreises Havelland finanziert. Das Konzept des Vereins für die Streuobstwiesehabe den Regionalverband überzeugt und zur Unterstützung bewogen, erklärt der Geschäftsführer René Riep.
Text: Norbert Stein, Märkische Allgemeine Zeitung; 30.11.2019
Zum 11. Apfeltag lud der Nabu-Regionalverband Westhavelland als Betreiber des NaturparkZentrums gemeinsam mit der Naturwacht am Samstag auf die Streuobstwiese Kelb ein. Das noch einmal sommerlich-sonnige Wetter lockte mehrere hundert Besucher nach Milow, so dass die elf Kuchen bereits nach zwei Stunden ausverkauft waren. Neben regionalen Produkten, wie dem eigenen Apfelsaft von den Bäumen der 8.500 Quadratmeter großen Streuobstwiese, gab es leckeren Saft der Äpfel und Birnen auch frisch gepresst zum Verkosten. „In diesem Jahr haben wir uns eine eigene kleine Obstpresse gekauft, mit der wir nun, auch an Schulen, das Projekt ‚vom Apfel zum Saft’ anbieten“, so Naturwacht-Mitarbeiterin Sabine Clausner
„Bereits am Montag beginnen wir auf der Streuobstwiese in Rathenow-West mit der Ernte von Äpfeln. Mit 1,5 bis zwei Tonnen erwarten wir eine gute Ernte. Danach werden auch die Früchte der Bäume in Milow – zirka eine Tonne – geerntet. Dann gibt es wieder unseren Apfelsaft und vielleicht auch wieder gemischt mit Birnensaft“, erzählt Nabu-Regionalverbands-Geschäftsführer René Riep. „Die Ernte fällt ganz gut aus. Durch die Trockenheit sind allerdings die Früchte etwas kleiner. Aber wir hatten zur Blütezeit keinen Frost und auch keinen Hagel.“
500 bis 600 Liter Saft
Aus einer Tonne Früchte werden in der Mosterei Ketzür zirka 500 bis 600 Liter naturreiner Saft. Im Jahr 2018 waren es insgesamt 2.400 Liter. Einige der Besucher fanden zum ersten Mal den Weg zum Apfeltag auf der Streuobstwiese. So begeisterte Besucher aus Brandenburg/Haveloder Yuna mit ihrer älteren Schwester aus Plaue/Brandenburg. Auf den Schultern ihres Opas pflückte die Siebenjährige zum Naschen die sonnengereiften Äpfel an den oberen Ästen. Eine Rathenowerin sammelte mit ihrer Freundin aus Rhinow einige heruntergefallene Äpfel auf, mit denen sie noch am Sonntag frischen Apfelkuchen backen wollten.
Aber zum Apfeltag gab es nicht nur Äpfel zum sofort vernaschen, frisch gepresst im Glas, als Marmelade oder auf dem Kuchen zum Kaffee, sondern auch in der Seife. In diesem Jahr bot wieder Heiko Schumannaus Brandenburg/Havel seine „Drakentrey”-Naturseifen, darunter auch Apfelseife aus Apfeltrester, an. Dicht umringt war erneut der Stand von Urte Delft. Sie bestimmte die Sorten der unbekannten Äpfel der Besucher, die sie in großer Zahl mitbrachten. Christa Bens hatte zwei alte Sorten aus dem Garten in Wusterhausen dabei.
Erkannt: Ein Gravensteiner
„Meine Tochter hat dort neben sieben Apfelbäumen auch Pflaumen und Birnen und drei Quittenbäume“, so die Semlinerin. „Ältere Sorten bekommt sie unter anderem bei einer Baumschule in Nauen. Und jetzt will meine Tochter eine bisher unbekannte wohlschmeckende alte Apfelsorte nachpflanzen.“ Nathusius-Taubenapfel und Gravensteiner ergab die Beurteilung der äußeren Merkmale und des Schnittbilds.
Die Pomolgin brachte zur Anschauung aber auch über 30 Apfelsorten mit. Darunter waren welche mit außergewöhnlichen Namen wie Rotes Hähnchen, Langer Grüner Gulderling oder die Pastorenbirne. Gleich mehrfach konnte Urte Delft den 1760 erstmals beschriebenen Danziger Kantapfel bestimmen. Mit dem saftigen „Napoleon“ konnte sie nach vielen Jahren vergeblicher Suche eine seltene Sorte neu entdecken. „Ich kenne nur fünf Bäume der Sorte in der Prignitz und einen in Niedersachsen“, so die Pomologin. „Zwei von drei Bäumen in meinem Heimatdorf Barenthin stehen in meinem Garten.“
Text: Uwe Hoffmann, Märkische Allgemeine Zeitung; 22.09.2019
Zuerst haben wir die Früchte von unserer Streuobstwiese gepflückt und aufgesammelt.
Danach wurden sie in die Mosterei gebracht.
Dann kommt der Saft in die Flaschen, und fertig ist unser selbstgemachter Apfelsaft.
Milow (MOZ) "Seit sechs Jahren habe ich meinen Garten in der kleinen Schrebergarten-Kolonie mit zirka zehn Gärten in Albertsheim", so die Rathenowerin Doreen Stelter. "Auf rund 90 Quadratmetern baue ich in kleinen Hochbeeten Freilandgemüse an. Im Gewächshaus gedeihen Gurken und Tomaten." Neben Beerensträuchern würden auch einige alte Obstbäume stehen, wie Pflaume und Pfirsich. Zwei Kirschbäume habe die Hobbygärtnerin vor drei Jahren neu gepflanzt. Auch ein alter Apfelbaum gehört zum Garteninventar. Die Sorte habe noch keiner bestimmen können, selbst Pomologen seien bisher ratlos gewesen, so die Kleingärtnerin weiter. Um diese wohlschmeckende alte Obstsorte zu erhalten, möchte sie nun nach dem richtigen Baumschnitt auch das Veredeln erlernen.
Dafür besuchte sie kürzlich die Ingenieurin für Landschaftsnutzung und Naturschutz, Urte Delft, aus Barenthin bei Kyritz. Die Expertin hielt im Milower Naturparkzentrum ein Seminar zum Veredeln von Apfelbäumen ab. "Anhand von Büchern habe ich mich schon mal selbst im Veredeln versucht. Aber wenn man es richtig gezeigt bekommt, lernt man es besser", freute sich Doreen Stelter.
Zum Veredeln gibt es grundsätzlich zwei Methoden: Reis- und Augenveredelungen. Urte Delft vermittelte in Milow die Kopulation, das Veredeln junger Edelreiser auf gleichstarke Zweige einer Sorte als Unterlage. "Durch Ausprobieren sollte jeder sein für sich geeignetes Messer zum Anschneiden der Reise finden", erklärte Urte Delft. "Ich bevorzuge bei der Kopulation noch das Einschneiden der Reiser. Durch diese Gegenzunge können sich die Leitbahnen beider Triebe besser verbinden."
Nach einer theoretischen Einführung ging es für rund ein Dutzend Seminarteilnehmer ans praktische Üben. Einige hatten Edelreiser ihrer eigenen Apfelsorten mitgebracht. Urte Delft hatte aber auch genügend Reiser dabei. Mit genügend Übung stellten sich die ersten Erfolge bei den Teilnehmern ein. Und die Seminarleiterin half mit kleinen Tipps weiter. Mit der richtigen Technik klappt auch der perfekte Anschnitt der Reiser. Auch Doreen Stelter lernte in Milow viel dazu. Als weiterführende Literatur empfahl Urte Delft: Peter Klock "Veredeln. Obst- und Ziergehölze, Rosen und Kübelpflanzen", 2008, aus dem BLV Buchverlag, München.
Simone Weber; BRAWO 17.03.2017
Milow. „Besucher und Touristen kaufen in unserem kleinen Shop im NaturparkZentrum gern regionale Produkte“, sagt Gabriele Matthies. „Dazu gehört auch der schonend gepresste Apfelsaft von den Bäumen unserer Streuobstwiese in Milow.“ Bereits zum siebten Mal luden der Regionalverband Westhavelland des Naturschutzbunds Deutschland (NABU), das NaturparkZentrum und die Naturwacht zur Baumblüte auf die Streuobstwiese auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Kelb ein. In diesem Jahr kamen wieder rund 100 Gäste, um Kaffee und Kuchen unter den blühenden Apfel- und Birnenbäumen zu genießen. Der Samstag war der erste warme sonnige Tag nach mehreren kühlen, windigen Apriltagen, zuletzt auch mit Graupel. In der zweiten und dritten Septemberwoche werden die Früchte geerntet und teilweise sortenrein als naturtrüber Saft angeboten. Zu den im NaturparkZentrum angebotenen regionalen Produkten gehört auch Honig aus dem Naturpark Westhavelland. Im letzten Jahr hatte Hobbyimker Karsten Batsch drei seiner Bienenvölker auf der Wiese im Einsatz. „Der Aufwand für den Imker aus Kützkow war immer recht groß“, sagt René Riep, Geschäftsführer des Nabu-Regionalverbandes, der die Wiese gepachtet hat. „Seit 14 Tagen haben wir drei neue Bienenvölker des Jungimkers Jörg Wittstock aus dem Milower Gemeindeteil Wilhelmienthal auf der Wiese.“ So können die rund 150.000 Bienen fleißig Nektar sammeln, damit im Herbst wieder eigener Streuobstwiesenhonig angeboten werden kann. Seit wenigen Tagen gibt es eine weitere Neuerung auf der Wiese. Drei Zebu-Rinder werden als natürliche Rasenmäher eingesetzt. Bereits in früheren Jahren waren Zebus, aber lediglich zum Obstblütenfest, auf der Wiese. „Wir haben die Tiere von Hartmut Deichsel aus Steckelsdorf“, so René Riep. „Wir wollen die drei Zebus kaufen, um sie hier ständig einzusetzen, um das Gras niedrig zu halten. Drei weitere Tiere stehen auf der Streuobstwiese in Rathenow-West.“
Schon zum Obstblütenfest fragten einzelne Besucher um Rat und Hilfe bei der Bestimmung alter Apfelbäume, die noch in einigen Gärten stehen. Pomologin Urte Delft aus Kyritz wird auch zum Apfeltag auf der Streuobstwiese am 24. September wieder alte Apfelsorten bestimmen. „Wichtig für die Bestimmung ist, dass noch der Stiel und möglichst ein, zwei Blätter am Apfel sind“, antwortete René Riep dem Besucher, der einen zirka 100 Jahre alten Apfelbaum in seinem Garten hat.
Für die kleinen Gäste gab es lehrreiche Spiele, die Naturschutzjugend-Mitglied Sandra Rothe betreute. Sie konnten unter anderem Tierstimmen und Gerüche der Natur erraten.
Von Uwe Hoffmann 2017
Innerhalb von 6 Stunden waren die Äpfel gesammelt und der Apfelsaft in der Flasche. Auch in diesem Jahr konnten wir unterstützt durch Helfer die Ernte einbringen. Insgesamt 784 Liter des sortenreinen Apfelsaftes "Kaiser Wilhelm". Ab sofort in unserem Naturparkshop oder im Regionalladen in der Lessingstraße 20 in Rathenow zu erwerben.
Marcel Franke hat als Leiter der Gruppe den Arbeitseinsatz am 06.04.2016 vorbereitet und mit unterstützt. Fachliche Anleitung hatten wir von Urte Delft/Barenthin. So konnten wieder alle Jungbäume einen weiteren Erziehungsschnitt erhalten.
Da bei dem Bestand in den ersten Jahren nach der Pflanzung kein Erziehungsschnitt erfolgte, konnte bei vielen Bäumen die klassische Form nicht mehr erreicht werden. Dennoch ist ein Auseinanderbrechen der Bäume bei Obstbehang jetzt nicht mehr zu erwarten.
Wir erwarten in den nächsten Wochen die Zwergzebus zur Beweidung der Fläche. Nach zwei Jahren Beweidung hat sich eine gute Grasnarbe ausgebildet. Auch mit einem Wildschutzzaun konnten wir eine „Beschädigung“ der Rinde bei 14 von 15 Jungbäumen nicht verhindern. Nach einer Behandlung mit Kuhdung, haben alle Stämme einen 1 m hohen Schutz aus Netzt erhalten.
Nach dem trockenen Winter und Frühjahr, hoffen wir auf ein wenig Niederschlag und eine gute Ernte.
Schöne rote Äpfel von mittlerer Größe. Welche Apfelsorte er am Wegesrand entdeckt hatte, das wusste Reinhardt Friesicke aber nicht so genau. Deshalb war der Mann am Samstag zum 7. Apfeltag des NABU - Regionalverbandes Westhavelland auf die Streuobstwiese in Milow gekommen. Ein paar Äpfel hatte er mitgebracht und gab sie Urte Delft. Die Natur- und Landschaftsführerin ist auch Pomologin. Reinhardt Friesicke wollte von ihr erfahren, welche Sorte Äpfel er aufgesammelt hat.
Urte Detlef betrachtete die äußere Form und schnitt einen Apfel in zwei hälften. Das gelblich weiße Fruchtfleisch war unter der Schale rötlich gefärbt. Sie kostete den Apfel, überlegte etwas und sagte schließlich, dass es ein Berner Rosenapfel sein müsste. Der Berner Rosenapfel ist eine alte Sorte, die schon Ende des 19. Jahrhunderts geerntet wurde. Reinhardt Friesicke war mit der Auskunft zufrieden, Urte Detlef nahm sich die nächsten Äpfel vor. Sie hatte gut zu tun. Viele Besucher wollten erfahren, welche Apfelsorten in ihrem Garten wachsen. Bei schönem Herbstwetter machten die meisten Besucher sich zu einem Spaziergang über die 8000 Quadratmeter große, mit 99 Bäumen bepflanzte Streuobstwiese auf. Bis auf ein paar Kirschen und Birnen sind alles Apfelbäume.
„15 verschiedene Sorten sind es bestimmt“, sagte Rene Riep, Geschäftsführer des NABU-Regionalverbandes, während Sarah Kinder von einem Apfel der Sorte Boskop pflückte. „Schmeckt prima“, so ihr eindeutiges Urteil.
Boskop ist wie Kaiser Wilhelm und Prinz Albrecht von Preußen eine alte Apfelsorte, die besonders gerne von den Besuchern verkostet wurden am Samstag auf der Streuobstwiese. Unterstützt von ihrer Tochter Sandra schnitt Heike Rothe, die Leiterin der Naturwacht Westhavelland, Äpfel in Scheiben und presste aus ihnen Saft – frischer geht’s nicht. Auch von diesem Saft konnten die Besucher kosten.
In dieser Woche wird der NABU – Regionalverband die Äpfel von den Bäumen pflücken. Der NABU rechnet mit einer guten Ernte. Etwa 1,5 Tonnen könnten es insgesamt werden und daraus dann 1000 Liter Apfelsaft, erläutert Riep. Den Apfelsaft verkauft der NABU- Regionalverband im Naturparkshop im Naturparkzentrum Westhavelland in Milow.
Von Norbert Stein 19.09.2015
Birnen, Äpfel oder Pflaumen – viele Obstsorten sind oder werden in den nächsten Wochen reif für die Ernte. Im Westhavelland gibt es auch noch einige weitere gut erhaltene und gepflegte Streuobstwiesen, zum Beispiel in Rathenow-West, Neuwerder und Kriele. Nun hat der NABU - Regionalverband eine Bestandsaktualisierung vorgenommen.
Milow. Birnen, Äpfel oder Pflaumen – viele Obstsorten sind oder werden in den nächsten Wochen reif für die Ernte. Geerntet wird auch auf der Streuobstwiese an der Bergstraße in Milow. Dorthin lädt der Nabu-Regionalverband Westhavelland am Samstag, 19. September 2015 , zu seinem 7. Milower Apfeltag. Die Besucher können Apfelsaft verkosten und kaufen, auch eigen Apfelsorten von Fachleuten bestimmen lassen. NABU-Mitglieder werden zudem bei Kaffee und Kuchen über ihre Arbeit auf der mehr als 8000 Quadratmeter großen Streuobstwiese berichten. 99 Bäume stehen dort.
Im Westhavelland gibt es auch noch einige weitere gut erhaltene und gepflegte Streuobstwiesen, zum Beispiel in Rathenow-West, Neuwerder und Kriele. Insgesamt ist die Situation aber anders. Viele der Wiesen haben mittlerweile große Lücken, weil Bäume altersbedingt abgängig sind und keine jungen Bäume nachgepflanzt wurden. Rund 80 Prozent der hiesigen Streuobstwiesen werden in zehn bis 20 Jahren nicht mehr existieren, erläutert René Riep, Geschäftsführer des NABU-Regionalverbandes Westhavelland, das Ergebnis aktueller Erhebungen.
Ersterfassung vor 20 Jahren
20 Jahre nach der Ersterfassung von Streuobstwiesen im Altkreis Rathenow (Kernzone Naturpark Westhavelland) hat der NABU-Regionalverband eine Bestandsaktualisierung vorgenommen. 1994/95 wurden insgesamt 170 Flächen mit Obstbäumen begutachtet. Von diesen Flächen wurden damals 55 als Streuobstwiesen ausgewiesen, erläutert Riep das Ergebnis der Arbeit vor 20 Jahren. Nabu-Mitglieder haben nun jede einzelne Wiese begangen, fotografiert und die Bäume nach der alten Erfassung im Abgleich mit aktuellen Luftbildaufnahmen bestimmt und in den Bestandsunterlagen festgehalten. Luftbilder, topographische Karten und Zeichnungen geben nun einen aktuellen Überblick zum Baumbestand auf den Einzelstandorten.
Meiste Wiesen auf privatem Grund
Ohne Nachpflanzung von Bäumen wird in 80 Jahren keine der für die Naturvielfalt im Westhavelland wichtigen 55 Streuobstwiesen mehr bestehen, zieht Riep als Fazit aus der erfolgten Bestandsaktualisierung.
Die Eigentümer seien jedoch nicht verpflichtet neue Bäume zu pflanzen, erläutert der Geschäftsführer des
Nabu-Regionalverbandes verbunden mit einem Appell an ihre Freiwilligkeit zum Erhalt der Streuobstwiesen. Riep verweist in diesem Zusammenhang auf Mostereien in denen Eigentümer aus Obst Most zum Eigenbedarf pressen lassen können. Die meisten Streuobstwiesen befinden sich auf privatem Grund und Boden. Auf immerhin acht Wiesen wurden in jüngerer Vergangenheit Obstbäume gepflanzt.
Von Norbert Stein
Streuobstwiesen stehen unter Biotopschutz, allerdings gebe es für die Eigentümer keine Pflicht zur Nutzung und Erhaltung, bedauert René Riep, Geschäftsführer des NABU-Regionalverbands. So kommt es, dass viele Bestände vernachlässigt werden, weil Eigentümer zu weit weg wohnen, nicht mehr wissen, wohin mit der Ernte oder einfach die Arbeit scheuen, die Obstbäume nun mal machen. Die Folge: Bestände überaltern, weil Nachpflanzungen ausbleiben, alte Bäume umstürzen, und im Endeffekt verschwindet die Wiese nach und nach. Nicht so in Milow. Auf mehr als 8.000 Quadratmetern stehen momentan 99 Bäume. Die zum Teil über 100 Jahre alten Exemplare werden vom NABU so gut wie möglich erhalten, so René Riep. Da die Bäume über Jahre nicht gepflegt wurden, hat sich viel Totholz gebildet und haben die Kronen ihre Form verloren. Im alten Holz haben Spechte ihre Wohnungen eingerichtet, Hornissen, andere Insekten und Käfer ein Heim gefunden. Der ökologische Wert der alten Bäume ist groß.
Drei Bienenvölker kümmern sich zur Zeit darum, dass aus den Blüten süße Früchte werden. Doch nicht nur sie sind hier zu Hause. Auch zahlreiche Vögel, unter ihnen Gartenrotschwanz, Wendehals, Bunt- und Grünspecht, finden hier dank der vielen Insekten reichlich Nahrung.
In Milow stehen alte Hochstammsorten, die an die sandigen Böden und das regionale Klima angepasst sind. "Mit Obstsorten, die auf schweren lehmigen Böden gut gedeihen, wird man hier nicht glücklich", erklärt René Riep, warum regional angepasste Sorten so wichtig sind. Die alten Bäume bilden eine Genreserve.
Um die Streuobstwiese in Milow langfristig zu erhalten, pflanzt der NABU neue Bäume nach und sorgt so langsam für eine Verjüngung des Bestands. Dabei wird mit VERN, dem Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg, zusammen gearbeitet.
Neue Obstbäume machen Arbeit. Der Beschnitt wird jährlich auch über ein Obstbaumschnittseminar mit Expertin Urte Delft gewährleistet. Hobbygärtner lernen dabei unter Anleitung, worauf es ankommt im Obstbaumschnitt und können es dann gleich praktisch anwenden und üben.
Im Herbst, zur Erntezeit, rückt der NABU an und schüttelt die reifen Früchte von den Bäumen. Was vor oder nach dem Erntetag von den Bäumen fällt, ist Streuobst. Es bleibt liegen und dient Igel und Co. als Nahrung. Rund 1,5 Tonnen Äpfel werden jährlich geerntet, zur Mosterei nach Ketzür gefahren und zu Saft gepresst. Wie lecker dieser ist, davon konnten sich die Besucher des Obstblütenfestes am vergangenen Wochenende überzeugen. Zum Apfeltag im September dreht sich auf der Streuobstwiese alles um alte Obstsorten. Anwesende Experten bestimmen die mitgebrachten Sorten der Gäste, so dass diese ihre alten Bäume beschriften können. Nur mit ihrer Hilfe war es auch auf der Milower Streuobstwiese möglich, den alten Bäumen Namensschilder umzuhängen. Kurz gehalten wird das Gras auf der Wiese übrigens von Zwergzebus, die in den nächsten Wochen zum wiederholten Mal von der Big DD Ranch aus Steckelsdorf nach Milow gebracht werden. Sie fressen das Gras, und ihre Hinterlassenschaften dienen den Insekten.
Ab sofort sind die Säfte der neuen Ernte in unserem NaturparkShop zu erwerben oder über unsere Geschäftsstelle unter 03386/211166 zu bestellen.
Die Früchte wurden in der Mosterei Ketzür gepresst und ergaben rund 1000 Liter Saft. Dieser konnte schon zum Apfeltag verkostet und abgefüllt in Flaschen mit nach Hause genommen werden. Um zu zeigen, wie die Äpfel grundsätzlich gepresst werden, hat der Naturschutzbund (NABU) für dieses Jahr eine kleine Presse zu Demonstrationszwecken gekauft. "Damit können die Gäste selbst probieren, Saft zu pressen", so Heike Rothe von der Naturwacht, die gemeinsam mit Tochter Sandra unter den Bäumen aufgelesene Äpfel und Birnen zum Verkosten presste. An diesen Geschmack kommt kein Supermarkt-Saft heran!
Der NABU organisierte wieder gemeinsam mit der Naturwacht den Apfeltag auf der Streuobstwiese Kelb. Das sonnige und recht warme Wetter lockte viele Gäste an. Die kamen nicht nur aus der Region. "Wir haben über einen Ankündigung in einer Zeitung davon gelesen", erzählten Gäste, die extra aus Berlin anreisten. Schon vor der offiziellen Eröffnung 14 Uhr kamen die ersten Neugierigen. So hatte auch Urte Delft aus Barenthin bei Kyritz den ganzen Nachmittag keine Pause. Die Diplom-Ingeneurin für Landschaftsnutzung und Naturschutz und Pomologin bestimmte die unbekannten Apfelsorten, die seit Jahrzehnten in den Gärten der Havelländer wachsen. Elke-Maria und Reinhardt Hensch haben einen 1.300 Quadratmeter großen Garten in Rathenow. Sie brachten ein paar Äpfel zur Sortenbestimmung mit. "Wir haben vermutet, es könne 'Kaiser Wilhelm' sein", so Elke-Maria Hensch. Urte Delft nutzt neben Form, Farbe und Geschmack der Äpfel und Bestimmungstafeln auch die Form und Größe der Apfelkerne. Dazu schneidet sie die Früchte auf und vergleicht sie mit Kernproben, die sie in einer Sammlung aufbewahrt. "Auch der Stiel am Apfel ist ein wichtiges Merkmal", so die Pomologin. Das Ergebnis lautete: "Alkmene". "Es ist eine Sorte, die in Müncheberg extra für den sandigen Brandenburger Boden gezüchtet wurde", erzählt Urte Delft. "Die Sorte kam 1961 in den Handel und setzte sich auch in Westdeutschland durch". Bis November muss diese Sorte gegessen werden, sonst wird sie mehlig.
Auf der Streuobstwiese in Milow wachsen rund 40 verschiedene alte Sorten Äpfel und Birnen. Auch zwei Quittenbäume wurden angepflanzt. Seit diesem Jahr gibt es auch ein kleines Rhabarberfeld. So füllte die Mosterei Ketzür für den NABU neben Apfel-/Apfel- und Birnensaft erstmals Apfel-Rhabarber und auch Apfel-Birne-Mango, Apfel-Rote Beete und 100-prozentigen Holundersaft ab. Unzählige Ein-Liter-Flaschen Saft wechselten zum Apfeltag so den Besitzer. Unter den Bäumen konnten die Besucher auch Äpfel und Birnen aufsammeln und kostenlos mitnehmen.
Den Gemüse-, Kräuter- und Blumengarten auf der Wiese pflegt das IKW in Kooperation mit dem NABU. Hilfe hat der Nabu und das NaturparkZentrum in Milow seit Jahren auch von Jugendlichen, die ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) absolvieren. "Die Mädchen kommen danach zu unseren Höhepunkten gerne wieder", erzählt Gabriele Matthies von Naturparkzentrum. Louisa Säger beendete am 31. August ihr FÖJ. Sie brachte einen Kuchen mit. Trotzdem waren die vielen Kuchen bereits nach 16 Uhr restlos alle. Mit so vielen Menschen hatte wirklich keiner gerechnet. Zum Apfelblütenfest im Frühjahr war regnerisch kühles Wetter. Auch Louisas Vorgängerin, Sandra Fligge aus Havelaue, kam zum Apfeltag vorbei. Seit September hat die 17-jährige Cindy Veit aus Rathenow ihr FÖJ begonnen.
Von Uwe Hoffmann, MAZ 16.09.13
MILOW| Regen hat die Natur aufgefrischt am Wochenende. Gut so, zumal der Frühling ohnehin spät dran ist in diesem Jahr. So hatte auch das 4. Milower Obstblütenfest Mühe, seinem Namen gerecht zu werden.
Lediglich die Kirschbäume blühten am Samstag auf der Streuobstwiese des NABU-Regionalverbandes Westhavelland am Ortsrand von Milow. Die Knospen der Apfelbäume sind noch geschlossen. Etwas weiter sind die Birnenbäume. Noch etwas Wärme und einige Sonnenstrahlen, dann werden sie blühen. Und auch an den Apfelbäumen wird bald die Blüte beginnen.
Der Termin für das Obstblütenfest wurde schon Ende 2012 geplant. "Daran konnten wir nun nichts mehr ändern", sagte René Riep, Geschäftsführer des NABU-Regionalverbandes am Samstagnachmittag vor den mehrheitlich noch geschlossenen Obstbaumknospen. Erholsam sei ein Spaziergang unter den Bäumen, aber dennoch, meinte ein Ehepaar aus Premnitz, das zu den rund 100 Besuchern des vom NABU-Regionalverbandes gemeinam mit der Naturwacht und der Naturparkverwaltung Westhavelland organisierten Obstblütenfestes, gehörte.
Die Gastgeber informierten über ihre Arbeit und verkauften Obstsaft, der aus den im Herbst auf der Streuobstwiese gesammelten Früchten gewonnen wurde. Weil es immer wieder ein bisschen tröpfelte, wurde der 2012 wieder hergerichtete Bienenwanderwagen zum Kuchenwagen umfunktioniert. Nutzen wird der NABU-Regionalverband den Bienenwanderwagen in den kommenden Monaten für Naturprojekttage mit Kindern und Jugendlichen. Gesucht wird noch ein Imker, der mit den Bienenvölkern auf die Streuobstwiese kommt.
Der NABU-Regionalverband hat vor 4 Jahren die am Ortsrand gelegene ehemalige Gärtnerei Kelb gepachtet und die damit 1,5 Hektar große Streuobstwiese mit 64 alten Apfel-, Quitten- und Kirschbäumen. 42 Obstbäume wurden neu gepflanzt. Zur Streuobstwiese gehört ein 900 Quadratmeter großer Bauerngarten, um den sich das IKW Rathenow mit einem Förderprojekt für Jugendliche kümmert. Bis zu fünf Jugendliche sind im Bauerngarten tätig. Zwiebeln, Schwarzwurzeln, Salat, Kohlrüben und andere Gemüsesorten wurden bereits gesät.
Monika Wiesener vom IKW hatte am Samstag einen Holunderstrauch mitgebracht. Den Holunder zu pflanzen, war Chefsache. Tino Wachowiak, Vorsitzender des NABU-Regionalverbandes Westhavelland, hob zwischen zwei Apfelbäumen das Pflanzloch aus. Geschäftsführer René Riep holte zwei Gießkannen mit Wasser. In das Pflanzloch setzten sie dann gemeinsam den Holunderstrauch und wässerten ihn, damit er gut anwächst.
Wie auch in den vergangenen 3 Jahren fand am 15. September von 13 – 17 Uhr der Apfeltag statt. Trotz einiger Regentropfen fanden doch so einige Gäste den Weg zu unserer Streuobstwiese. Von Kaffee und Kuchen, über Saftverkostungen bis hin zu unseren Naturprodukten war alles dabei. Hatte man Geschmack daran gefunden, so bot ein Stand vor unserem Infomobil reichliche Auswahl an Marmeladen, Kürbiskernen, Honig und Säften, welche zum Verkauf standen.
Während man zwischen den Obstbäumen und im Garten des IKW umherschlenderte, unterhielt man sich über den Fortschritt unserer Wiese und bewunderte nebenbei unsere Naturhelfer – die Zwergzebus. An die 200 Gäste besuchten, bestaunten und erkundeten die Streuobstwiese. Auch der Pomologe Herr Sinnecker war zu Gast und hatte alle Hände voll damit zu tun, die einzelnen Obstsorten der Gäste zu bestimmen.
Trotz mäßigem Wetter war der diesjährige Apfeltag ein voller Erfolg.