Ornithologie


1962-2022 60 Jahre Fachgruppe Ornithologie Rathenow

 

Am 17. Dezember 2022 beging die Fachgruppe Ornithologie Rathenow ihr 60 jähriges bestehen. 1962 fanden sich gleichgesinnte Naturfreunde zusammen um ihr gemeinsames Hobby die Vogelbeobachtung zu erleben. Naturfreunde wie Georg Lübke, Georg Braun, der damalige Kreisnaturschutz-Beauftragte Walter Mielicke, Hans-Peter Köhler, Manfred Loew u.a. fanden sich zur gemeinsamen Fachgruppenarbeit. Die Natur im westlichen Havelland und die dort lebenden Vogelarten waren Ziel dieser gemeinsamen Freizeitgestaltung. Es wurden nicht nur Vogelarten erfasst, sondern auch über Jahrzehnte beringt. Der Weißstorch und sein langjähriger Betreuer Manfred Müller war Ziel jährlicher Aktionen. Schutz des Brutplatzes und die Beringung der Jungstörche waren hier die zentrale Fragestellung. Es wurden durch J.J. Seeger immer wieder Limikolen (sumpfbewohnende Vogelarten) markiert und deren Zugverhalten erforscht. Die Drs. Bärbel und Heinz Litzbarski widmeten sich der Markierung von Gänsen am und um den Gülper See. Gudrun und Günter Hübner waren Jahrzehnte Aktiv in der Erfassung der Brutkraniche im Westhavelland, oder zu Fragen der Brutbiologie des Neuntöters. Nicht Jeder der auf dem Foto genannten kann hier benannt werden. Derzeit sind fast 30 Ornithologie vor Ort aktiv und führen die Arbeit der „Gründungsväter“ – weiter.  

In einem Sonderdruck zu 50 Jahre FG Ornithologie, haben wir die fachlichen Arbeiten beschrieben. Wer einen Einblick in die Natur und deren Jahreslauf erhalten möchte, hat im Bildband von Günter Hübner: „Im Land des Roten Adlers“ die Gelegenheit dazu. Beide Drucksachen sind noch zu erhalten über – nabu@nabu-westhavelland.de


Ehrenamtler des Monats August 2022

Am 26.08.2022 wurde Herr Peter Haase als Ehrenamtler des Monats durch Herrn Maciuga, Staatskanzlei des Landes Brandenburg, ausgezeichnet.

Seit über 5 Jahrzehnten ist Peter Haase in der Region des Westhavellandes im Ehrenamt tätig. Begann es mit den Schwalben in Haus und Hof, dann auch den Trauerseeschwalben auf dem Gülper See, so gingen die Aktivitäten mit der Markierung von Jungstörchen weiter. Die Zucht und Auswilderung von Steinkäuzen, aber auch die Pflege von Orchideenwiesen mit z.B. Lungenenzian, gehören zu seinem Tätigkeitsfeld. Wir bedanken uns bei Peter Haase für die geleistete Arbeit und wünschen Ihm alles Gute für seine weitere Tätigkeit.

Peter und Sabine Haase im Kreise der Gratulanten. Foto:Kai Dietrich Staatskanzlei Brandenburg


Weißstorchberingung 2022 Im Naturpark Westhavelland am 24.06.


04.05.2022 - auch Buckow/Großwudicke hat ein "frisches" Storchennest

Organisiert durch den Ortsbürgermeister Michael Lorenz, konnte heute gemeinsam mit Beatrice Koch von der Naturwacht Westhavelland und der Hilfe von Walter Binsau, ein Storchennest wieder zu neuem Glanz gebracht werden. 

Ein Großteil unserer Brutstörche ist fest bei der Brut. Evtl. findet sich noch ein Paar ein. Ansonsten - warten wir auf das nächste Storchenjahr! Danke an alle Beteiligten!  Rene Riep, Geschäftsführer


02.05.2022 - Die ersten Mauersegler sind da..

Als Ersatz für den temporären Brutplatzverlust am Schulneubau, wurden im März diesen Jahres insgesamt 15 Brutmöglichkeiten auf dem Schulgelände an der Turnhalle, angebracht.

Wir hoffen in den nächsten Tage auch mittels Klangatrappe, die Tiere zur Brut in diesen Kästen zu bewegen.


Storchenhorst in Göttlin - "gerichtet"

Unter Initiative der Ortsvorsteherin Ramona Schneider, konnte am 14.04.2022 mit Unterstützung der Naturwacht Westhavelland, ein vorhandenes Storchennest wieder für die gefiederten Besucher - hergerichtet werden. Wir hoffen auf ein Brutpaar...


Weißstorchberingung 2021

Vom 25.06-27-06.2021 waren wir wieder unterwegs um die Jungstörche in ihren Nestern zu beringen, alle Bruten im Bereich des Westhavellandes zu erfassen und zur Säuberung der Nester von Unrat (z.B Bindegarn, Plastiktüten usw.). Wir konnten Insgesamt 38 erfolgreiche Bruten mit 92 Jungstörchen verzeichnen. 4 Bruten (Böhne, Altgarz, Müthzlitz und Rathenow West, waren ohne Jungvögel. In 26 Nestern konnten 70 Jungstörche mit einem zusätzlichen Kunststoffring markiert werden. Dieser dient zur besseren "Ablesbarkeit". 

 


Weißstorchberingung 2020 im Naturpark Westhavelland (ohne Ostprignitz und Potsdam -Mittelmark) fand am 26. und 27.06.2020 statt


88 Jungstörche werden 2019 im Westhavelland flügge

Westhavelland: Es wird wieder mächtig mit dem Schnabel geklappert im Westhavelland. Und bald wird der Storchennachwuchs seine ersten Flugversuche unternehmen. Doch zuvor wurden die Jungstörche beringt.

Besuch abgestattet

Tino Wachowiak und René Riep vom Naturschutzbund (NABU) Westhavelland waren dazu in den letzten Tagen in der Region unterwegs und statteten mit Hilfe einer Hebebühne dem schon gut weiß gefiederten Nachwuchs einen Besuch in seinen „Kinderstuben“ auf Scheunendächern, ausgedienten Schornsteinen und Masten ab.

 

25 ohne Ring

In 26 Nester wurden 63 Jungstörche beringt. Damit war die von der Beringungsstation Hiddensee zu Verfügung gestellte Anzahl von Ringen aufgebraucht. In weiteren zehn Nestern blieben 25 Jungstörche ohne Ring.

Einige Nester konnten die Naturschützer auch nicht mit der Hebebühne erreichen. Vereinzelt gab es auch von den Grundstückseigentümern kein Einverständnis. René Riep ist mit insgesamt 88 Jungstörchen im Westhavelland zufrieden. „2019 liegt im Vergleich mit den Vorjahren sogar etwas über den Durchschnitt und damit im positiven Bereich“, sagt der Geschäftsführer des NABU - Regionalverbandes Westhavelland. 

 

Ältere Statistiken

2018 Jahr wurden im Westhavelland 80 Jungstörche gezählt. 2017 waren es 76 und 2016 wurden vom NABU Regionalverband 82 junge Störche beringt. Das positive Ergebnis in diesem Jahr ist für René Riep auch deswegen beachtenswert, weil es über lange Zeit sehr trocken war. Offenbar haben die Storcheneltern dennoch genügend Nahrung gefunden, um den Nachwuchs satt zu bekommen.

 

Vom Unwetter verschont

Auch von Unwetter bedingten Verlusten blieb der Storchennachwuchs weitgehend verschont. Vierlinge erblickten in diesem Jahr lediglich im Storchennest auf dem Gahlberg das Licht der Welt. Eines Tages lag ein Jungtier auf der Erde. Der NABU brachte den Jungstorch zur weiteren Aufzucht und Betreuung zum Storchenhof Loburg.

 

Nachwuchs in Albertsheim

Nach drei Jahren werden 2019 das erste Mal wieder im Storchennest Albertsheim Jungtiere groß gezogen. Hier ist ein Storchenpaar aus Hohennauen hergezogen. Keine Brut gab es in Stölln und Marquede. In Böhne ist der Storchennachwuchs noch sehr klein.

Ein Happy End gibt es in Kleßen, wo im Frühjahr ein Wanderfalke ein Storchenpaar aus seinem angestammten Nest auf einer ausgedienten Gemüsehalle vertrieb. Nach aufregenden Tagen um dessen Zukunft in Kleßen bekam das Storchenpaar ein neues Nest auf der Dorfkirche, wo Tino Wachowiak am Wochenende zwei Jungtiere beringt hat.

 

Ein Reisepass

Der Ring am Fuß ist für einen Jungstorch eine Art Reisepass. Wo immer er sich niederlässt, kann die Beringungsstation Hiddensee, zu dessen Betreuungsgebiet auch das Westhavelland gehört, feststellen, wo der Storch beringt wurde und zwischenzeitlich beobachtet wurde.

 

Geburtstagsfeier

So kamen Tino Wachowiak und René Riep lediglich einen Tag zu früh zur 24.Geburtstagsfeier des Storches mit der Ringnummer DEH KA 3950 in Strodehne. Sie haben sich nämlich in Hiddensee nach der Lebensgeschichte des Storches erkundigt und so erfahren, dass er am 1. Juli 1995 im anhaltinischen Nachbardorf Molkenberg beringt wurde. Als Teenager zog er im Sommer zunächst im Havelland herum, war 1998 in Großderschau und Wassersuppe, ein Jahr später im Prietzen. 2011 begann das Familienleben – abwechselnd im Strodehner Nest oder auf dem Gahlberg. Seine Treue zum Westhavelland unterbrach er lediglich 2015, als er sich nicht weit entfernt von Strodehne auf anhaltischer Seite der Havel in Garz niedergelassen hatte.

Von Norbert Stein, MAZ 06.07.2019


Schleiereulen im Westhavelland 2018

Im Naturpark Westhavelland sind 2018 im Bereich des Altkreises Rathenow sind elf Brutpaare mit 54 jungen Schleiereulen gezählt worden.

Bei der Beringung der Schleiereulen 2018.      Fotos: Christoph Prochotta

Rathenow 11:58 / 27.07.2018

 

Schleiereulen trotzen dem Negativ-Trend

Die Zahl der Schleiereulen ist im Westhavelland gewachsen, hat die Beringungsaktion des NABU ergeben. Damit verläuft die Entwicklung entgegen dem Negativ-Trend in der ganzen Bundesrepublik.

Den Schleiereulen im Westhavelland geht es besser. Das ist das wichtigste Ergebnis der diesjährigen Beringungsaktion, die der Naturschutzbund (NABU) gerade abgeschlossen hat. Bei 95 Nistkästen, die in Scheunen, Kirchen und Trafo-Türmen kontrolliert werden, ist das eine arbeitsreiche Mission. Aber diesmal konnten die Ehrenamtlichen sich etwas freuen.

Wie René Riep vom NABU Westhavelland berichtet, sind 12 Brutpaare mit 59 jungen Schleiereulen gezählt worden. Im Vergleich zu den drei Vorjahren, in denen es acht oder neun Brutpaare mit 33 bis 37 Jungen gab, ist das ein Fortschritt. Mit dieser Bilanz hebt sich das Westhavelland vom Trend in ganz Deutschland ab. Der „Atlas der Brutvögel in Deutschland“ hatte bis zu 29 000 Paare für die ganze Bundesrepublik im Jahr 2009 genannt, die auf Zählungen und Schätzungen beruhen. Zahlen für 2018 gibt es noch nicht. Doch viele Ornithologen gehen davon aus, dass diese Zahlen weit unterschritten werden.

Für das Bundesland Hessen wird nur noch mit rund 100 Paaren gerechnet, obwohl es 2009 dort davon noch rund 2000 gab. In anderen Bundesländern werden die Schleiereulenbestände als „fast erloschen“ beschrieben.

 

Immer mehr Scheunen sind verschlossen

Als Gründe für die sinkenden Bestände werden die Veränderungen ihrer Lebensräume angesehen. So sind in den letzten Jahrzehnten immer mehr Scheunen von den Landwirten verschlossen worden, sodass dort die Schleiereulen nicht mehr wie früher einfliegen, brüten und überwintern können. Auch mit anderen geeigneten Gebäuden wie Kirchen ist das geschehen. Um den Schleiereulen im Westhavelland weiterhin Unterkunftsmöglichkeiten zu bieten, hat der NABU in der hiesigen Region seit 1992 insgesamt 76 Trafo-Türme übernommen. Der Energieversorger hatte die Bauwerke außer Betrieb genommen, weil sie nicht mehr benötigt wurden, nachdem die Stromleitungen unter die Erdoberfläche verschwanden.

 

Tragende Rolle der Trafo-Türme

Mittlerweile spielen die Trafo-Türme für die Schleiereulen im Westhavelland eine tragende Rolle. Das ist schon daran zu erkennen, dass von den 95 kontrollierten Nistkästen sich 76 in Trafo-Türmen befinden. Nun schon das 26. Jahr hat der NABU die Beringung der jungen Eulen nun über die Bühne gebracht. Immer kurz vor dem Ausfliegen der Jungen findet die Aktion statt. Dabei kann einerseits die Anzahl der Tiere gut gezählt werden und andererseits geben die beringten Vögel den Fachleuten später wichtige Informationen über ihr Verhalten.

Ein Anwachsen der Schleiereulenzahlen im Westhavelland ist eigentlich auch überfällig, wenn man weiß, dass ihre Zahl vor gar nicht so langer Zeit schon viel größer war. Als Nachwenderekord ist 2005 die stattliche Zahl von 289 jungen Schleiereulen in die Statistik eingegangen. Dann kam 2009/2010 ein langer und schneereicher Winter. Dadurch brach die Zahl der Schleiereulen im Westhavelland auf nur noch ein Paar mit fünf Jungen ein. Davon hat sich der Bestand bis heute nicht richtig erholt.

 

Zahl der Mäuse ist entscheidend

Die Zahl der Mäuse bestimmt sehr wesentlich die Zahl der Schleiereulen, weil sie deren Hauptnahrung sind, erklärt René Riep. Gerade im Winter könne die Futtersituation prekär werden, weil im Durchschnitt jede Eule pro Tag eine Maus fressen muss, um am Leben zu bleiben. Sehr negativ hat sich in den letzten Jahren deshalb ausgewirkt, dass in den Lagerhallen der Landwirtschaft per Hygienevorschrift keine Nager mehr geduldet werden. Es werden sogar Giftköder ausgelegt, um sie auszumerzen. Schon haben die Eulen wieder weniger Nahrung.

„Die Trafo-Türme sind ausgereizt“, sagt René Riep. Mehr gebe es nicht. Er berichtet über ein gutes Beispiel, wie eine Unterkunft für Schleiereulen erhalten bleiben kann. Bei der Sanierung der Hohennauener Kirche, die jetzt läuft, wird der alte Nistkasten zwar beseitigt. Doch wird ein kleiner Raum abgeteilt, damit die Eulen dort wohnen können.

Von Bernd Geske


NABU beringt Jungstörche im Havelland 2018

Havelland 28.06.18 MAZ

 

Sie klappern mit den Schnabel. So begrüßen sie Artgenossen oder ehren Gefahren ab. Die Menschen nennen sie deshalb auch Klapperstörche. Und es wird derzeit wieder viel geklappert im Westhavelland, besonders häufig in den Horsten der Störche auf Scheunen und Ställen. Die Störche haben Nachwuchs.

Damit die Eltern ihre Jungen mit genügend Futter versorgen können, holen sie Nahrung herbei. Dafür fliegen sie auf Wiesen in einem Umkreis bis zu fünf Kilometer zu den Horsten. In den nächsten Wochen wird der Nachwuchs flügge und seine ersten Flugversuche probieren. 

So war für den NABU-Regionalverband Westhavelland wieder an der Zeit, in die Horste zu schauen und Jungstörche zu beringen. Begleitet wurden Tino Wachowiak, Vorsitzender und Stochenexperte des Regionalverbandes und René Riep, Geschäftsführer des Regionalverbandes auf ihrer Beringungstour von zehn Kindern der Jugendgruppe „Havelbiber“.

 

Bei einem Storchenabend auf dem Hof der Naturparkverwaltung Westhavelland in Parey nutzen 50 Besucher die Möglichkeit von einer Hebebühne aus in ein Storchennest zu schauen. „Es war ein schöner Abend mit vielen interessanten Gesprächen und einer Filmvorführung“, sagt René Riep zufrieden.

Der Geschäftsführer hat zudem eine frohe Kunde. Befürchtungen, die lang anhaltende Trockenheit in den letzten Wochen habe das Nahrungsaufkommen der Störche gemindert und damit auch dem Nachwuchs geschadet, bestätigten sich nicht. „2018 ist im Vergleich zu den Vorjahren ein durchschnittliches Storchennachwuchsjahr im Westhavelland“, sagt der Geschäftsführer des NABU-Regionalverbandes.

In diesem Jahr haben in 23 Nestern Störche gebrütet. Beringt haben Tino Wachowiak und René Riep auf ihrer Tour 65 Jungstörche. 15 Jungstörche wurden nicht beringt, weil die Nester nicht erreichbar waren. So wachsen im Westhavelland in diesem Jahr insgesamt 80 Jungstörche heran. 

2017 waren es 76 und im Jahr zuvor 82 Jungstörche. 2017 gab es der Region 26 Brutpaare. Drei Nester sind in diesem Jahr nicht besetzt, in Rathenow, Albertsheim und Görne. Auch gibt es in diesem Jahr kein Nest mit fünf Jungen. Dafür aber gleich in vier Nestern Vierlinge – in Stölln, Vieritz, Möthlitz und auf dem Strodehner Gahlberg.

In elf Nestern werden jeweils drei Junge flügge. Jedoch ist der Nachwuchs in diesem Jahr doch von recht unterschiedlicher Größe. So seien zwei Jungstörche auf einem Gittermast in Premnitz noch sehr klein, berichtet Riep von der Beringungstour. In Mützlitz ist ein Nest das erste Mal besetzt. Das Storchenpaar in Kleßen hat keinen Nachwuchs. 

Im Seitenweg in Gülpe wurden vor zwei Wochen Junge aus dem Nest geworfen und in Nennhausen hat wahrscheinlich ein Waschbär das Nest geräubert.

Von Norbert Stein


Nach den Aussagen von vielen Beobachtern von Vögel im Winter, ist die Anzahl der Arten und auch Tier gefühlt zurück gegangen.

 

Ob das schon ein Trend, oder nur eine erste Momentaufnahme ist, bleibt zu beobachten.

 

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen und freuen uns schon auf die Stunde der Gartenvögel im Mai.

 

12.-14.05.2017

 

www.nabu.de


Schwalbenparadies im Amt Rhinow

 „Schwalben willkommen“ heißt eine Aktion des Nabu Westhavelland. Wer diese Plakette vom Nabu bekommt, der schafft für Schwalben besonders viele Nistplätze. Diesmal gab es die Plakette für einen ungewöhnlichen Ort.

 

 

 

 

 

 

Bei Automobile Dehn in Hohennauen, sind auch Schwalben an den Gebäuden willkommen....

Die Inhaber des Autohauses konnten die Mitarbeiter und auch Kunden zu einem respektvollen Umgang mit den Frühlingsboten überzeugen. Über 25 Nester, mehrere als mehrstöckige Version gebaut, finden wir an der Fassade.

Danke dafür!

 

Foto und Text: Norbert Stein


2017 wurden 68 Jungstörche beringt und weitere 8 erfasst

 

Im Jahr 2017 haben ein Drittel der Störche im Naturpark Westhavelland nicht gebrütet, bzw. sie waren nicht anwesend. Konnten wir im Jahr 2016 insgesamt 37 erfolgreiche Bruten erfassen, waren es 2017 nur 26 Bruten. In diesem Jahr konnten wir 68 Jungstörche beringen (2016 - 60) und es wurden noch 3 Bruten mit 8 Jungen gezählt. 2016 waren es 60 beringte Jungstörche und 22 ohne Ring. Mit 6 Jungstörchen weniger, liegen wir noch in einem guten Reproduktionsjahr.


2017 : 238 Großtrappen gezählt

Die Zahl der Großtrappen hat einen neuen Höchststand erreicht. Noch immer ist diese Art vom Aussterben bedroht, von der relativ viele Tiere bei Buckow im Amt Nennhausen leben. Bei der traditionellen Bestandskontrolle am Ende des Winters haben die Mitstreiter des Fördervereins Großtrappenschutz insgesamt 238 Vögel gezählt, im Vorjahr 2016 waren es 232 gewesen. MAZ 20.03.2017


Juni 2016 - Zu wenig Schleiereulen im Westhavelland

So der Titel in der Märkischen Allgemeinen Zeitung. Richtig ist aber - der Bestand erholt sich langsam, aber stetig

Milow. Am Anfang hatte es sehr gut ausgesehen, doch dann ist bei der letzten Runde am Mittwoch die große Ernüchterung eingetreten. Die diesjährige Beringung und gleichzeitige Zählung der neu geschlüpften Schleiereulen im Westhavelland hat ergeben, dass der Bestand dieser Tiere auf einem relativ niedrigen Niveau geblieben ist. Waren im vergangenen Jahr 42 Junge bei neun Bruten gezählt worden, sind es dieses Jahr 43 Junge bei zehn Bruten gewesen. „Die Jungen sind in diesem Jahr alle noch recht klein“, erklärt René Riep vom Regionalverband Westhavelland des Naturschutzbundes (NABU), „sie liegen gegenüber früheren Jahren in ihrer Entwicklung rund 14 Tage zurück.“

Trugen früher die jungen Schleiereulen Mitte Juni bereits ein Federkleid oder waren sogar schon aus dem Nest heraus, so sieht es in diesem Jahr ganz anders aus. Eine ganze Reihe der Nestlinge war noch so klein, dass es noch gar nicht möglich war, ihnen einen Ring ans Bein zu biegen. Anfang Juli werden deshalb ein paar Nabu-Leute eine zusätzliche Runde drehen, um die Beringung der dann hoffentlich größer gewordenen Zwerge noch nachzuholen. Konnten die Kontrolleure in früheren Jahren pro Eulen-Brutkasten oft zehn bis zwölf Eier zählen, sind es dieses Jahr nur fünf bis sechs gewesen.

Nun ist ein niedriger Bestand von Schleiereulen grundsätzlich nichts Ungewöhnliches oder Dramatisches. Deren Zahlen können von Jahr zu Jahr stärker schwanken. Was die Naturfachleute diesmal aber ins Grübeln bringt, ist die Tatsache, dass 2016 eigentlich ein gutes Schleiereulenjahr sein müsste. Im Winter gab es wenig Schnee, so dass die Tiere ausreichend Nahrung fanden, und gegenwärtig ist das Futterangebot durchaus groß. Einfach gesagt: Es gibt viele Mäuse, das Hauptnahrungsmittel der Schleiereulen. Und normalerweise steigt (oder fällt) die Eulenzahl mit wenigen Jahren Verzug stets mit dem Mäuseangebot.

Nun schon das 24. Jahr beringen und zählen die NABU-Vertreter Schleiereulen im Westhavelland, weil ihnen das wichtige Erkenntnisse über die Entwicklungen in der heimischen Tierwelt liefert. Die Ursprünge dieser Aktion reichen zurück zum Anfang der neunziger Jahre. Weil zu jener Zeit die Lebensräume für Schleiereulen enger wurden, nachdem viele Leute ihre Häuser und Stallungen sanierten und modernisierten, rief der NABU zum Bauen von Brutkästen auf. Insgesamt wurden 70 Stück an verschiedensten Orten im Westavelland ausgebracht. In den Jahren danach kam der NABU aber nicht umhin, bei den Brutkästen mal nach dem Rechten zu sehen und sie bei Bedarf zu säubern. So entstand die Beringungsaktion.

Das Beringen liefert den Fachleuten wichtige Informationen über Ortstreue oder Ausbreitung der Schleiereulen. Deshalb weiß man heute, dass die meisten in einem Umkreis von 30 bis 40 Kilometern verbleiben. Eine hier beringte Eule ist aber auch schon 900 Kilometer entfernt in Schweden gesichtet worden.

Das Wachsen der Schleiereulenzahlen ist im Westhavelland eigentlich überfällig. Man bedenke, dass im Jahr 2005 als Nachwende-Höchstwert einmal 289 Junge gezählt worden sind. Durch einen langen und schneereichen Winter brach 2010 dann deren Zahl auf nur noch eine Brut mit fünf Jungen ein. Von diesem Schlag hat sich der Bestand bis heute nicht erholt, obwohl es gegenwärtig reichlich Mäuse gibt. Der Grund? Auf der Hand liegt er nicht. „Man könnte vorsichtig mutmaßen“, tippt René Riep. Es gebe immer weniger landwirtschaftliche Anlagen, in denen Schleiereulen Brutgelegenheiten finden, berichtet er. Seit einigen Jahren seien Eulenkästen in Ställen und Lagerräumen aus hygienischen verboten und es müssten sogar Giftköder für die schädlichen Nager ausgebracht werden. So sei es denkbar, dass derart vergiftete Mäuse als Nahrung für die Gesundheit von Schleiereulen nicht eben förderlich sind.

Von Bernd Geske

 

Steckbrief: Schleiereule

Die Schleiereule hat ein verhältnismäßig helles Federkleid und ist relativ langbeinig.

Ihr Erkennungsmerkmal ist der herzförmige Gesichtsschleier mit verhältnismäßig kleinen schwarzen Augen.

In Mitteleuropa ist sie ein weit verbreiteter Brutvogel.

Die Größe von Schleiereulen liegt zwischen 33 und 35 Zentimetern. Sie haben eine Flügelspannweite von bis zu 95 Zentimetern.

Ihr Gewicht liegt in Europa bei 300 bis 400 Gramm.

Sie jagt in der Dämmerung und in der Nacht vor allem kleine Säugetiere. In Europa sind es vorrangig verschiedene Arten von Mäusen.

Hilfe für den Mauersegler

Nachdem sich am 19.05. eine Anwohnerin in der Geschäftsstelle des NABU gemeldet hat und über Versuche eines Mauerseglers berichtetet, der versuchte, durch einen Spalt im Dachkasten in das Innere des Gebäudes zu kommen, konnten wir heute schon tätig werden.

Gemeinsam mit den NABU Vorsitzende T. Wachowiak, konnte der Geschäftsführer des NABU RV die Öffnungen für die Mauersegler in den Dachkasten bringen. Durch die Größe des Dachkastens und die darunter befindlichen Fenster, entschieden wir uns für 5 Öffnungen auf einer Seite des Hauses. Sollten die Öffnungen angenommen werden, entstehen keine Verschmutzungen der Fenster und Fensterbänke.

In 6 m Höhe konnten die Öffnung 32x64mm mittels Lochkreissäge eingefräst werden. Die Arbeiten fanden unter ständiger Aufsicht der potentiellen „Mieter“ statt. Ob die kurzfristige Maßnahme in diesem Jahr noch fruchtet bleibt abzuwarten.

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei der Hauseigentümerin für ihren Einsatz des speziellen Artenschutzes im Siedlungsbereich. 

 

20.05.2016


Bestimmung und Kartierung der verschiedenen Vogelpopulationen und Beringung von Jungvögeln

Der Schatz des Havellandes: Großtrappenbeobachtung im Winter

Buckow. Die Großtrappe (Otis tarda) gehört neben den zu Tausenden in Brandenburg zu beobachtenden Kranichen zu den beeindruckendsten Vögeln im Havelland. Doch im Gegensatz zu ihren Verwandten ist die in Deutschland einzigartige Großtrappe sehr selten und scheu. Der Bestand in den drei Verbreitungsgebieten hat sich seit 2011 sehr gut entwickelt. Zuletzt wuchs der Bestand von 165 Tieren im Jahr 2014 auf 197 im vergangenen Jahr an. „Im letzten Jahr wurden 42 Jungvögel flügge, ein Rekord“, sagt die erfahrene „Ziehmama“ Anna Marinko von der Staatlichen Vogelschutzwarte Buckow. Im Havelländischen Luch waren es rund 70 Großtrappen auf einer Fläche von 5611 Hektar. In den Belziger Landschaftswiesen (4461 Hektar) fühlten sich rund 60 Tiere heimisch und im Fiener Bruch (6338 Hektar in Brandenburg und 3680 Hektar in Sachsen-Anhalt) waren es rund 65 Großtrappen.

Die Führungen des Fördervereins Großtrappenschutz zur alljährlichen Balz des schwersten flugfähigen Vogels Deutschlands im April sind jedes Jahr Anziehungspunkt für an Vögeln interessierte Brandenburger, Berliner und Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet sowie auch aus den Nachbarstaaten. Am Samstag bot Anna Marinko nun erstmals eine individuell geführte Winterexkursion zu den Großtrappen an. Welche Rückzugsgebiete wählen die Großtrappen im Winter? Wovon ernähren sie sich? Solche Fragen sollten bei der Exkursion beantwortet werden.

 

 

 

Winterführung blieb ohne Schnee

Gleich am ersten Beobachtungspunkt nahe Buschow hatten die Teilnehmer Glück. In zwei Gruppen standen rund 60 Großtrappen auf Spektiv-Sichtweite auf einem Feld an der Straße. „Während des Winters ernähren sich die Trappen von den winterharten Pflanzen“, erklärt Anna Marinko. Die 29-Jährige kam im Herbst 2012 mit einem Stipendium nach Buckow. Danach blieb die gebürtige Ungarin und Wahl-Nennhausenerin. „Ich habe mich schon während meines Studiums mit den Großtrappen beschäftigt“, sagt Marinko. „In Ungarn haben wir noch zirka 1500 Großtrappen.“ Vor Senkze konnten dann zwei Großtrappen aus geringerer Entfernung beobachtet werden. Am Beobachtungsturm bei Garlitz zeigte sich an diesem Tag keine Großtrappe.

Nahe Senzke waren zwei Trappen in relativ geringer Entfernung zu sehen

Nahe Senzke waren zwei Trappen in relativ geringer Entfernung zu sehen.

Quelle: Uwe Hoffmann

Im Anschluss an die Exkursion beantwortete Anna Marinko in der Vogelschutzwarte bei Kaffee und heißem Tee die Fragen der interessierten Teilnehmer und zeigte das Jahr der Großtrappe in Videosequenzen und Fotos. „Wegen des regnerischen Wetters hatten einige Gäste abgesagt. Aber ich finde es toll, dass die Führung bei den sechs Teilnehmern so gut angekommen ist“, lautet Marinkos Fazit nach der Premiere. „Es ist nur schade, dass zur Winterführung kein Schnee lag.“

Weitere Führungen folgen

Die Gäste kamen aus dem Osthavelland und Berlin. „Wir fahren regelmäßig durch das Havelland, wenn wir von Berlin nach Havelberg fahren“, erzählt die Berlinerin Ulrike Gramlich. „Wir machen immer wieder auch unterwegs Station und waren heute nicht das erste Mal bei einer Großtrappen-Führung. Wir haben die Ankündigung in der MAZ gelesen.“ Bisher hat Anna Marinko vor allem von April bis Oktober die Jungvögel im Gehege der Vogelschutzwarte aufgezogen und im Herbst ausgewildert. Teilweise hat sie schon im April Exkursionsteilnehmer geführt. In diesem Jahr wird das regelmäßiger passieren.

Trappenführerin Anna Marinko

Trappenführerin Anna Marinko

Quelle: Uwe Hoffmann

Weitere individuell geführte Winterexkursionen zu den Großtrappen um Buckow bietet Anna Marinko am 6., 13. und 20. Februar für jeweils zwei bis sechs Teilnehmer an. Kosten: 25 Euro pro Person inklusive Transport sowie heißen Getränken und kleinem Imbiss. Die traditionellen Führungen zur Balz der Großtrappen finden den gesamten April über donnerstags bis sonntags an 16 Tagen statt.

Anmeldung: Bis zwei Tage vor Führung unter Telefon 03386/211227 oder per E-Mail an das Naturparkzentrum in Milow npz@nabu-westhavelland.de

Von Uwe Hoffmann- 30.01.2016


Im Land der Gänse und Kraniche

Sonderdruck über die Arbeit im Bereich Ornithologie von 1962-2012 erschienen.

Pünktlich zum Start in den Frühling wurde der Druck des Rückblickes über 5 Jahrzehnte Arbeit im Gebiet des Westhavellandes fertig. Auf 117 Seiten wird im "Otis-Format" ein Rückblick gehalten. Neben der Betrachtung zur Region, einen Blick auf die Einschätzung der Situation im Jahr 1987 (Dr. Heinz Litzbarski), gibt es einen Eindruck über die Arbeit der Universität Potsdam ( Dr. R.-U. Mühle) auf dem Gelände der Hünemörder -stelle in Gülpe, die ersten Aktionen am Gülper See zur Markierung von Gänsen. Die Anfänge der "Rettungsaktion" der Großtrappe werden betrachtet. Der Limikolenfang mit dem alles am Gülper See begann (J.J. Seeger). Weiterhin haben die Kollegen der Fachgruppe Ornithologie ihre Erkenntnisse zu den Arten Weißstorch, Trauerseeschwalbe, Kranich, Wachtelkönig, Waldohreule, Neuntöter, Beringung von Tag-und Nachtgreife und der  Schleiereule ihre Erfahrungen und Ergebnisse beschrieben.

Die Entwicklung der Vogelwelt Brandenburgsim Spiegel der Region und ein Bildteil runden diese Gesamtübersicht ab.

 

Zu beziehen ist das Heft gegen eine Schutzgebühr (von 5€) plus Porto und Versand(2€) über die Geschäftsstelle: 03386/211227 oder nabu@nabu-westhavelland.de


Eisvogelwände aufgestellt

Am Sonnabend den 14.11.2015 haben Mitglieder der Fachgruppe Ornithologie insgesamt 4 "Steilwände" für den Eisvogel in der Großen Grabenniederung aufgestellt. An geeigneten Stellen wurde mit Elementen als Ersatz für natürliche Abbruchkanten gearbeitet. Finanziell unterstütz wurde die Artenschutzmaßnahme aus Mittel des Landes Brandenburg. Dafür unseren Dank und hoffentlich bald einen erfolgreichen Bezug der neuen Quartiere!


Neues Storchennest in Gülpe

Noch rechtzeitig vor dem Landeanflug der Störche im Havelland, hat der Regionalverband gemeinsam mit Elektro Rathenow in der Pareyer Straße in Gülpe einen neuen Betonmast aufgestellt. Der vorhandene Horst wird nächsten Montag umgesetzt. Der Neue Brutplatz war 2015 besetzt und die Störche hatten 2 Junge.


Der Habicht - Vogel des Jahres 2015

„Illegale Greifvogelverfolgung ist kein Kavaliersdelikt“, so die Verbände. NABU und LBV fordern, dass entsprechende Straftaten systematisch erfasst, aufgeklärt und angemessen geahndet werden. Dafür müssen speziell geschulte Einheiten und Koordinationsstellen bei der Polizei und den Naturschutzbehörden der Länder in allen Bundesländern eingerichtet werden. Als Vorbild ist hier die Stabsstelle zur Bekämpfung von Umweltkriminalität in Nordrhein-Westfalen zu nennen. Seit 2005 widmet sie sich unter anderem der Eindämmung illegaler Greifvogelverfolgung. Die im Umweltministerium angesiedelte Einrichtung arbeitet intensiv mit den Polizeibehörden zusammen, um eine konsequente Strafverfolgung zu ermöglichen. 

NABU und LBV sprechen sich dafür aus, neben der Benutzung auch den bislang erlaubten Verkauf von Habichtfangkörben zu verbieten. In der Umgebung von Greifvogelnestern müssten Horstschutzzonen eingerichtet werden, in denen Forstwirtschaft und Jagd vor allem während der Brutzeit zwischen März und Juni ruhen sollten, so wie dies in einigen Bundesländern bereits gesetzlich vorgesehen ist. Das Aushorsten von jungen Habichten in freier Natur für die Falknerei sollte nicht mehr zugelassen werden.

NABU und LBV haben als Signal gegen die illegale Greifvogelverfolgung gemeinsam mit dem Komitee gegen den Vogelmord eine bundesweite Meldeaktion gestartet. Aktuell aufgestellte Fallen, vergiftete oder angeschossene Greifvögel können ab sofort unter der Telefonhotline 030-284984-1555 gemeldet werden. Unter dieser Nummer bieten Experten Hilfe beim Erkennen, Dokumentieren und Anzeigen illegaler Aktivitäten. Darüber hinaus werden auch zurückliegende Fälle illegaler Greifvogelverfolgung erfasst, zu melden unter www.NABU.de/verfolgung-melden.


80 Jungstörche 2014 im Naturpark Westhavelland beringt

Auf einer festgelegten Strecke werden dann entsprechend die Jungstörche mit Ringen der Vogelwarte Hiddensee versehen; daher die Buchstabenkombination DEH (Deutschland Hiddensee). Bei uns wurden es die Ringnummern HN 316 bis HN 395. Unter den markierten Jungstörchen hatten 2 Brutpaare jeweils 1 Junges, 10 Brutpaare jeweils 2 Junge, 18 Brutpaare 3 Junge und eine Brut sogar 4 Junge. Dieses Brutpaar befindet sich auf einem Mast in der S-Kurve zwischen Hohennauen und Parey.

 

Die 31 Brutpaare hatten damit einen Durchschnitt von 2,6 Jungvögel je Brut. Ein Wert, der im Mittel liegt.

 

Es gab in diesem Jahr jedoch auch einige Ausfälle bei langjährig stabilen Bruten. Dazu zählt der Brutplatz Rathenow/Rhinower Straße, Altgarz in der S-Kurve und auf dem Glien.

Aber es fanden sich auch Störche neu ein. So zum Beispiel nach über 10 Jahren auf dem Hof der Familie Richter in Damme und erstmals seit über 15 Jahren in Landin. Hier war es die Familie Dietrich, die einen Hof erworben sowie ein Storchennest aufgesetzt hat und die Störche waren zur Brut da. Leider haben diese den Brutplatz Anfang Juni verlassen, aber zwei Eier waren im Nest. Im nächsten Jahr sieht es dort sicher wieder besser aus.

Zu den 80 beringten Jungstörchen gesellen sich noch weitere, die zwar keinen Ring haben, dennoch erfasst werden. Mit den Brutplätzen Garlitz, Stölln, Großwudicke, Premnitz am Anger, Semlin, Rathenow West, Bahnitz, Görne und Kleßen, gesellen sich noch einmal 17 Jungstörche dazu.

Stunde der Wintervögel

Eine Kohlmeise am Vogelhäuschen. Quelle: Uwe Hoffmann
Eine Kohlmeise am Vogelhäuschen. Quelle: Uwe Hoffmann

Rathenow. Günter Hübner hat es sich im Fenster bequem gemacht, Mit dem Fernglas beobachtet er die Vögel, die sich in seinem Garten ein Stelldichein geben. Zum vierten Mal beteiligten sich Günter Hübner und seine Frau Gudrun an der "Stunde der Wintervögel".

"Eine schöne Sache", sagt Günter Hübner. "Und je mehr sich an der Zählung beteiligen, desto besser kann man die Zahlen auswerten." Seit mehr als einem Jahrzehnt ruft der Naturschutzbund Deutschlands (NABU) im Frühjahr zur "Stunde der Gartenvögel" auf. Hierbei sind alle Deutschen aufgerufen, zu einer Stunde an einem Tag alle Vögel in ihrem Garten zu zählen. Dabei muss man kein Ornithologe sein. Auf einer speziellen Internetseite des NABU werden charakteristische Bestimmungshilfen für die wichtigsten Vogelarten gegeben.

Zwischen dem 3. und 6. Januar werden in diesem Jahr nun auch bundesweit zum vierten Mal, in Bayern schon seit 2009, die Vögel im Winter gezählt. Dem Beobachter ist freigestellt, ob er die Singvögel am Futterhaus im Garten zählen will oder jene Vögel, die er innerhalb der Stunde bei einem Spaziergang auf Feld und Flur beobachtet.

Das Ehepaar Hübner hat für die Vögel in ihrem Garten in der Nordsiedlung eine Futterstelle mit Sonnenblumenkernen und Meisenknödeln im Baum hinterm Haus eingerichtet. Aus einem der Fenster können die beiden Naturfreunde die Vögel am besten beobachten ‒ und auch fotografieren. Denn die Hübners sind auch leidenschaftliche Tierfotografen.

 

"Bisher waren kaum Vögel zu beobachten", sagte Günter Hübner noch am frühen Vormittag des 4.Januars. Eine Stunde später hatten sie dann doch elf Vogelarten auf der Liste stehen. Darunter waren 27 Feld- und zwei Haussperlinge. Auch zwei Blau- und drei Kohlmeisen und die seltenere Tannenmeise (zwei) und sieben Grünfinken zeigten sich.

Grünfinken haben die Hübners in den letzten Jahren immer wieder häufig beobachtet. Waren es 2011 innerhalb einer Stunde zwölf, so stellten sich im nächsten Jahr gar 58 und 2013 immerhin noch 51 Grünfinken an der Futterstelle ein.

Jeder, der sich an der Zählung beteiligt hat, übermittelt seine Daten an den NABU. Dort werden die Zählergebnisse zusammengefasst und ausgewertet. Je mehr Menschen sich an der Zählung beteiligen, umso aussagekräftiger werden die Ergebnisse. Für das Jahr 2013 ergab sich ‒ was das Vorkommen der Vögel angeht ‒ für das Land Brandenburg folgende Spitzengruppe: 1. Haussperling, 2. Kohlmeise, 3. Feldsperling, 4. Grünfink, 5. Blaumeise. Deutschlandweit wurden am häufigsten folgende Vogelarten beobachtet: 1. Kohlmeise, 2. Haussperling, 3. Blaumeise, 4. Feldsperling, 5. Amsel. Dass Gudrun und Günter Hübner bei der Aktion dabei sind, hat einen guten Grund: Die beiden haben den NABU im Westhavelland mitgegründet. Gudrun Hübner war bereits seit Gründung 1962 Mitglied in der Ornithologiegruppe des Kulturbundes. Ebenso der 1977 nach Rathenow gezogene Günter Hübner. Als Lehrer für Biologie und Chemie, bis 1996, konnte er Beruf mit Hobby verbinden.

Von 1992 bis 2010 leitete Günter Hübner die rund 40-köpfige Fachgruppe Ornithologie im NABU Regionalverband Westhavelland. Beide lassen die interessierte Öffentlichkeit immer wieder mit Fotoausstellungen und Vorträgen in der Volkshochschule und anderswo an ihren Naturerlebnissen teilhaben.

 

Mehr Informationen und Ergebnisse der "Stunde der Wintervögel" finden Sie unter 
www.nabu.de/aktionenundprojekte/stundederwintervoegel/.

 

Von Uwe Hoffmann


Seltenen Grünschenkel gehört

Vogelbeobachtung am Gülper See zum BirdWatch Day

Gülpe. Bisher sind etwa 6.000 bis 7.000 Gänse am Gülper See. ,,Es sind die heimischen Graugänse", so Rene Riep, Geschäftsführer des Regionalverbandes Westhavelland des Naturschutzbundes (Nabu).  ,,Die nordischen Saatgänse sind noch nicht eingetroffen." Der NABU hatte anlässlich des BirdWatch Day zur Vogelkundlichen Führung am Gülper See eingeladen. Während die Gänse mit den Füßen im Wasser standen, bekamen die Exkusionsteilnehmer das Wasser von oben. Dies hielt aber einige Natur interessierte Havelländer und Gäste mit wetterfester Kleidung nicht von der Teilnahme an der Führung ab, die an der Prietzener Mühle startete.  Die Bockwindmühle hehört seit 1962 als Außenstelle zur Universität Potsdam. Der Nabu nutzt die Windmühle mit. ,,Hier werden im Juli, August, September für fünf, sechs Tage die Vögel in Lebendfallen gefangen und beringt", erzählt Riep weiter.  ,,Dabei gibt es auch immer mal Wiederfänge beringter Tiere aus anderen Ländern." Denn der Gülper See sei ein wichtiger Trittstein für den Vogelzug im mitteleuropäischen Binnenland.  Wegen seiner wichtigen Bedeutung als Brut-, Durchzugs-, Rast- und Überwinterungsgebiet für Wasser- und Watvögel wurde der Gülper See mit seiner Wasserfläche von rund 660 Hektar bereits 1967 unter Schutz gestellt. Die gesamte Schutzgebiertsfläche ist 1.550 Hektar groß. Der NABU hat die Fischereirechte auf dem See an die hiesigen Fischer verpachtet. ,,Wir hatten schon einmal weit über 100 Gäste bei einer Führung", sagte Tino Wachowiak, Vorsitzender des N a b u-Regionalverbandes, der Kuchen und Kaffee für die Gäste zum Beobachtungsturm am Ufer brachte. Unter den diesjährigen Teilnehmern waren auch Hans-Dieter Fuths und seine Ehefrau. ,,Wir sind öfter in Semlin zum Golfspielen", so Hans-Dieter Fuths. ,,So kennen wir die Region etwas und sind heute extra zur Vogelführung an den Gülper See gekommen." Auch Gäste vom Niederrhein, die in Semlin Urlaub machten, kamen extra zur Beobachtung der Vogelwelt. Neben den Graugänsen waren viele Möwen zu beobachten. Am anderen Ufer war mit dem Spektiv, dem Beobachtungsfernrohr, eine Gruppe von 16 Silberreihern zu entdecken. Ihre Spektive hatte auch eine Nabu-Gruppe aus der Region Nuthe-Nieplitz aufgebaut. Insgesamt 313 Haubentaucher zählten die Vogelspezialisten auf dem See. Einige Kormorane waren darunter und am Ruf wurde ein eher seltener Grünschenkel, der diesen Namen wegen seiner langen graugrüne Beine trägt, ausgemacht. Auf den abgeernteten Feldern der Dörfer rund um den See konnte der aufmerksame Beobachter kleine Gruppen von Kranichen entdecken.


Fast alle Nester besetzt... im Jahr 2013

Milow. Die Störche sind spät zurückgekommen in diesem Jahr, aber wer will es ihnen verdenken. Als die ersten von ihnen in der letzten Märzwoche eintrudelten, hatte der Winter die Region noch ziemlich fest im Griff. Weite Teile der Landschaft waren da noch unter einer dichten Schneedecke begraben. In anderen, weniger kalten Jahren lassen sich die ersten Störche schon bis zu drei Wochen früher blicken. Vor einigen Jahren wurde auch schon mal im Februar ein Rückkehrer begrüßt.

Die verspätete Rückkehr – normaler Weise ist Mitte April bereits der Großteil der Störche zurück, in diesem Jahr war das erst Ende April soweit – hat offenbar aber keine negativen Auswirkungen auf das Brutgeschehen der großen, schwarz-weißen Zugvögel. „Mittlerweile sind rund 90 Prozent der Horste in Rathenow und Umgebung besetzt“, sagt Tino Wachowiak, der für den Naturschutzbund (Nabu) jedes Jahr die Storchenzählungen im Altkreis Rathenow durchführt. „Es ist ganz normal, dass nicht alle Nester besetzt sind“, sagt Wachowiak. Auf vielen wird gebrütet. In einigen sind bereits die Jungen geschlüpft. Einzelne Störche oder Paare, die nicht brüten gibt es unter anderem in Rathenow in der Curlandstraße und in Marquede.

Störche sind treu. Allerdings noch mehr ihren Nestern gegenüber, als ihren Partnern. Derjenige der Partner der zuerst aus den Winterquartieren zurück kommt, besetzt dann in der Regel jedes Jahr das gleiche Nest. Wenn dem anderen Partner auf dem Rückflug etwas zustößt, kann es gut sein, dass der Storch auf dem Nest alleine bleibt. Wenn Paare nicht zur Brut schreiten, liegt das meist daran, dass die Vögel noch zu jung und unerfahren sind, oder zu spät aus dem Winterquartier zurückgekommen sind.

Die zum Teil kräftigen Regenschauer der letzten Tage konnten dem Nachwuchs bislang wahrscheinlich nichts anhaben. „Das Schlimmste was es für die jungen Störche gibt, ist ein kalter Regen, der mehrere Tage anhält. Aber das haben wir bislang nicht gehabt“, sagt der Storchenexperte.

Das Nahrungsangebot in diesem Jahr ist auch gut. Landwirte klagen in vielen Regionen Brandenburgs über eine regelrechte Feldmaus-Plage (MAZ berichtete). Gerade in den ersten Wochen nach der Geburt der Jungen ist der Bedarf an Mäusen bei den Störchen enorm. Nach Angaben des Europäischen Storchendorfes Rühstädt (Landkreis Prignitz) vertilgt eine hungrige Storchenfamilie in dieser Zeit täglich neben etlichen Regenwürmern, Heuschrecken, Spinnen, Käfern und Larven mehr als 100 Mäuse! Frösche machen in dieser Zeit einen deutlich geringeren Teil des Speiseplans aus. Die Voraussetzungen für ein gutes Storchenjahr sind also gar nicht so schlecht. Ende Juni werden die Jungstörche in den Nestern von Tino Wachowiak und anderen ehrenamtlichen Helfern des Nabu beringt. Dann lässt sich genauer sagen, wie gut oder schlecht 2013 für die Störche war.

Die Zahl der flügge werdenden Jungstörche ist größeren Schwankungen unterworfen. Im vergangenen Jahr wurden 97 gezählt, im sehr guten Storchenjahr 2011 sogar 103. Im Jahr 2010 wurden 90 Jungstörche flügge, 2009 dagegen lediglich 71.

Von Ralf Stork.

 


Stunde der Wintervögel

"Die Kohlmeise auf dem Weg zum Wintervogel 2013"

Bereits ist das Ergebnis der letztmaligen Zählung übertroffen - 1,84 Millionen Vögel wurden dieses Jahr bereits gemeldet!

Kohlmeise
Kohlmeise

Der Haussperling wird sich dieses Jahr wohl mit dem Silberang zufrieden geben müssen.

Haussperling
Haussperling

Die Kohlmeise konnte ihren Spitzenplatz weiter festigen. In dieser Beziehung sind bis zum Teilnahmeschluss am 14. Januar wohl keine Überraschungen mehr zu erwarten. Die Kohlmeise liegt aber nicht überall vorne. Im Norden und Nordosten, von Schleswig-Holstein über Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin bis nach Sachsen-Anhalt., hat der Haussperling seine Spitzenposition verteidigt.

Zahlreiche Arten wurden 2013 öfter gesichtet als 2012. Mit plus 27 Prozent legte die Kohlmeise unter den Top 10 am stärksten zu. Der Haussperling verharrt dagegen auf Vorjahresniveau, die im Südwesten vom Usutu-Virus gepeinigte Amsel nahm sogar weiter minimal ab. Auch Rabenkrähen wurde bisher weniger notiert. Da sie oft im Überflug in größeren Schwärmen gezählt wird, ist ihre Erfassung allerdings auch mit größeren Ungenauigkeiten verbunden. Weiter unten in der Rangliste wurden Kleiber, Gimpel, Tannen- und Schwanzmeise jeweils 50 Prozent häufiger gesehen als 2012, der Buntspecht legte sogar um 63 Prozent zu, der Eichelhäher um 70 Prozent.


Vogel-Top-10: Durchschnittszahl pro Garten und Änderung zum Vorjahr in Prozent
1. Kohlmeise 6,65 plus 27
2. Haussperling 6,17 plus 1
3. Blaumeise 4,48 plus 15
4. Feldsperling 4,06 plus 10
5. Amsel 3,16 minus 1
6. Grünfink 3,12 plus 2
7. Buchfink 1,88 plus 18
8. Elster 1,50 plus 9
9. Rabenkrähe 0,94 minus 8
10. Rotkehlchen 0,92 plus 2


 


Vorkommen in Prozent der Gärten
1. Kohmeise 95 Prozent
2. Amsel 92 Prozent
3. Blaumeise 88 Prozent
4. Rotkehlchen 73 Prozent
5. Elster 66 Prozent
6. Buchfink 61 Prozent
7. Haussperling 60 Prozent
8. Grünfink 52 Prozent
9. Kleiber 51 Prozent
10. Buntspecht 41 Prozent

 

 

Quelle: www.nabu.de


Arbeitsplan 1. Halbjahr

Teilnehmer der 50 Jahrfeier der Fachgruppe Ornithologie
Teilnehmer der 50 Jahrfeier der Fachgruppe Ornithologie

Gelungenes BirdWatch - Wochenende 2012

Viel mehr als nur "Vögel gucken!"

Traditionelle Führung am Gülper See zum internationalen Bird Watch Day

Martin Miethke
Martin Miethke

GÜLPE - „Da sind schon die ersten Ornithomanen – die Vogelverrückten“, meinte Dieter Fülle scherzhaft, als er mit seiner Wandergruppe am Beobachtungsturm am Gülper See ankam. Zwei Ornithologen, also Vogelkundler, waren schon eine Weile auf dem Turm, um zu sehen, welche Vögel sich auf dem Gülper See und an seinem Ufer beobachten lassen. Dieter Fülle leitete die Wanderung der Ruppiner Wanderfreunde – dieses Mal am Gülper See.

Dort zeigte sich wieder einmal: Naturfreunde lassen sich von schlechtem Wetter nicht beeindrucken. Denn am Samstagnachmittag regnete es immer wieder, es war kühl und teils wehte starker Wind. „Das Wandern ist unser Hauptziel“, so der Wanderfreund. „Wir haben aber immer ein Thema: die besondere Geschichte eines Ortes oder wie heute die Natur am Gülper See.“ Seit 30 Jahren gibt es die Ruppiner Wanderfreunde schon.

Später gesellten sich noch ein knappes Dutzend Vogelbegeisterte um Martin Miethke zu Peter Haase und Andreas Neumann auf dem Turm. Anlass der Führung des ausgebildeten und ehrenamtlichen Landschaftsführers Miethke, von der Prietzener Mühle entlang am Südufer des Gülper Sees, war der internationale Bird Watch Day – der Vogelbeobachtungstag.

„Dabei geht es nicht darum, Vögel zu zählen, sondern die einzelnen Arten vorzustellen“, so Peter Haase von der Verwaltung des Naturparks Westhavelland. Und es gibt durchaus interessante Vogelarten am Gülper See zu beobachten. Allerdings braucht man dazu, „neben einem ruhigen Gemüt“ etwas Technik. Andreas Neumann und Peter Haase waren mit einem Spektiv gut ausgerüstet. Zu den besonderen Vogelarten gehören die Limikolen, die Watvögel. Vier Kampfläufer, einen Sandregenpfeifer, eine Spießente und ein paar Krickenten, eine Schafstelze, vereinzelte Alpenstrandläufer waren auf dem Wasser und am Seeufer zu beobachten. Ebenso eine größere Gruppe Reiher- und Pfeifenten, möglicherweise ein paar Schnatterenten und ein Seeadler. „Toll zu sehen, wie die Kormorane im Verband jagen!“, so Dieter Fülle.

Für den Eberswalder Andreas Neumann ist das Vogelbeobachten ein leidenschaftliches Hobby. Da wird nicht einfach nur Vögel „geguckt“. Ganz genau werden die erkannten Arten in einem Notizbuch festgehalten. „Ich bin extra zum Bird Watch Day an den Gülper See gekommen“, so Neumann. „Mein Spezialgebiet sind Wasservögel.“

Wegen der Wasservögel, die im Herbst während ihres Zuges in die südlichen Winterquartiere durch das Havelland ziehen und dort rasten, ist der 970 Hektar große und im Jahr 1967 unter Schutz gestellte Gülper See in ganz Deutschland bekannt. Er zieht Vogelfreunde wie dieser Tage aus Hamburg, den Niederlanden oder Bayern an.

Dabei hat sich das Bild am See auch verändert. „Vor 20 Jahren gab es hier zwölf Brutpaare des Großen Brachvogels“, so Peter Haase. Von dem Vogel mit dem imposanten großen, gebogenen Schnabels gibt es noch ein Brutpaar. „Der Vertragsnaturschutz mit den Landwirten hat die Lebensräume geschaffen und erhalten. Die vierbeinigen Landräuber setzen der Population zu. Die Verbreitung des Fuchses hat durch die geringere Bejagung stark zugenommen. Dazu kommen Waschbär und Marderhund. Selbst der kleine Mink greift die Altvögel an.“ Seit Jahren rasten immer mehr Silberreiher im Havelland. „Aber sie brüten noch nicht bei uns“, so Haase weiter.

Der Wahl-Gülper Martin Miethke wohnt seit sechs Jahren im Havelland. „Am Niederrhein wuchs ich mit der Liebe zu den Wasservögeln auf“, so der Exkursionsführer. Im Internet informiert Miethke auf seiner Seite www.untere-Havel.de mit tollen Fotos und Texten alle Interessierten über den Gülper See und die Region. (Von Uwe Hofmann)

 

 


Ein gutes Jahr für die Störche

Für ein erfolgreiches Storchenjahr 2012 sind verschiedene Faktoren entscheidend. Probleme kann es etwa geben, wenn es die Störche wegen widriger Witterungsbedingungen erst spät aus ihren Winterquartieren zurück ins Havelland schaffen. Die Zeit für eine erfolgreiche Brut kann dann zu knapp sein.     

Ungünstig ist auch, wenn es Ende Mai noch einmal kalt wird und mehrere Tage am Stück kräftig regnet. In dieser Phase sind die Jungen bereits geschlüpft und zum Teil schon so groß, dass sie nicht mehr komplett unter das wärmende Gefieder der Eltern schlüpfen können. Bei Dauerregen kühlen die Jungen leicht aus und sterben. „In diesem Jahr waren die Bedingungen für die Störche recht günstig“, sagt Wachowiak. Es hat zur rechten Zeit geregnet, so dass die Vögel auf den Havelwiesen genügend Nahrung finden konnten. Entgegen gängiger Vorstellungen ernähren sich Störche übrigens hauptsächlich von Mäusen und Insekten und kaum von Fröschen. „Frösche und Amphibien machen nur ein paar Prozent der Nahrung aus“, sagt Tino Wachowiak. Die Nähe zum Wasser ist für die Population trotzdem von großer Bedeutung. Im Altkreis Rathenow, der von der Havel durchzogen wird, gibt es deshalb mehr Störche als im Landesdurchschnitt. Mitte August werden sich die ersten Jungvögel auf den Weg in den Süden machen. Ihre Eltern folgen ein bisschen später. Sie müssen sich erst noch von den Strapazen der Brut erholen. (Von Ralf Stork)

 


Wolfgang Voigt erhielt am 07.06.12 die NABU-Plakette "Schwalben willkommen!"

Rathenow. Wenn sich eine Schwalbe die perfekte Welt ausdenken dürfte, sähe die vermutlich so ähnlich aus wie der Hof von Wolfgang Voigt. Auf dem abgelegenen Grundstück nahe der Böhner Landstraße steht eine große, alte Scheune. Dazu gibt es jede Menge Kaninchen, Schafe, Hühner und anderes Kleinvieh und eine Hoffläche, die nicht komplett zubetoniert ist. Alles in allem sieht es bei Voigt so aus, wie man sich einen kleinen Bauernhof vor 50 oder 100 Jahren vorstellt. 
Deshalb kommen die Schwalben. Rauchschwalben, um genau zu sein. 24 Paare haben derzeit ihre Nester an Wände und Balken im Inneren der Ställe und Lagerräume geklebt. Sie profitieren von den vielen Insekten, die von den Tieren angezogen werden und von der Offenheit der Scheune. Es dürfte eine der größten Brutkolonien in der Region sein. 

Praktikant Rene Sternsdorf, Wolfgang Voigt und René Riep (v.l.)
Praktikant Rene Sternsdorf, Wolfgang Voigt und René Riep (v.l.)